Drittmittelprojekt

Untersuchungen zur Pathovar-Prävalenz beim Escherichia coli-bedingten Durchfall neugeborener Saugferkel in ökologisch wirtschaftenden Ferkelerzeugerbetrieben (E-coli)



Details zum Projekt

Projektlaufzeit: 11/200904/2011

Webseite: http://orgprints.org/20972/



Zusammenfassung



Saugferkeldurchfall ist eine Faktorenkrankheit, die durch
Tierverluste, Wachstumsdepressionen und zusätzlichen therapeutischen Aufwand zu
großen wirtschaftlichen Einbußen in der Ferkelproduktion führt. Im Zuge des
vorgestellten Forschungsprojekts wurden 699 Kotproben von Saugferkeln mit
Durchfall aus 258 Würfen von 18 ökologisch wirtschaftenden
Ferkelerzeugerbetrieben auf enterotoxische Escherichia
coli
(ETEC), Clostridium (Cl.)
perfringens
, Rotaviren und Kokzidien untersucht. Außerdem wurden 369
Kotproben von Sauen und 419 Proben von gesunden Ferkeln auf Cl. perfringens untersucht. Eine
Genotypisierung aller kulturell angezüchteten Cl. perfringens Isolate mittels RAPD-PCR sowie eine MLST von 8
Isolaten schlossen sich an.
In 39,5% der erkrankten Würfe wurde Cl. perfringens Typ A nachgewiesen, welches damit der am häufigsten
nachgewiesene Durchfallerreger war. 89,7% der Cl. perfringens Typ A Isolate wurden positiv auf das β2-Toxingen
getestet. Rotaviren traten in 27,6% und Kokzidien in 20,0% der erkrankten Würfe
auf, während ETEC mit 7,7% unerwartet selten diagnostiziert wurden. Cl. perfringens Typ C wurde in keiner Probe
nachgewiesen. Auffällig ist, dass die Nachweisrate für Cl. perfringens Typ A bei gesunden Saugferkeln mit 58,9% über der
bei erkrankten Saugferkeln liegt und dass nur 8,6% der Cl. perfringens Typ A Isolate von Sauen das β2-Toxingen tragen,
welches in 94,2% aller Isolate von Saugferkeln (gesund und erkrankt)
nachgewiesen wurde. Diese Erkenntnis deutet darauf hin, dass die Rolle der Sau
als Infektionsquelle für die Saugferkel in Hinblick auf Cl. perfringens bisher überschätzt wurde. Die Genotypisierung der Cl. perfringens Typ A Isolate mittels
RAPD offenbart eine hohe genetische Diversität der Isolate.
Ferner
geht aus einer Befragung der Betriebsleiter hervor, dass auf den meisten der
teilnehmenden Betriebe erhebliche Defizite bei der Durchführung von
Hygienemaßnahmen im Abferkelstall sowie Überwachung von Geburtsverlauf und
Kolostrumaufnahme bestehen.



Forschungsfelder


Zuletzt aktualisiert 2022-20-04 um 14:00