Drittmittelprojekt
Präventive Anbauplanung (WP1) im Umgang mit der Schädlingsgilde in Ackerbohnen und Erbsen zur Schadensvermeidung und Ertragssicherung (15EPS023) (15EPS023)
Zusammenfassung
Für den ökologischen Anbau von Bohnen und Erbsen soll eine Risikovermeidungs-Strategie entwickelt werden, welche vier Hauptschädlinge als Schädlingsgilde in Körnerleguminosen abdeckt und eine präventive Anbauplanung über die Stellgrößen Schlagauswahl/Schlagseparierung und Saatzeit ermöglicht.
Das Projekt nutzt den zeitgleich bestehenden Projektverbund zur Schadensprävention bezüglich Erbsen/Erbsenwickler (12OE012) mit den vier Partnern Uni-Kassel-FöP, Gäa e.V., ZEPP Bad Kreuznach und LLG. Die hier behandelten Hauptschädlinge in den drei Modellregionen (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Nordhessen) sind Blattrandkäfer, Ackerbohnenkäfer und regional Erbsengallmücke und Erbsenkäfer. Unter Nutzung der vorhandenen Flächeninformationen, Klima- und Phänologiedaten aus 12OE012, werden zusätzlich Ackerbohnenflächen und überwinterungsorte (z.B. Futterleguminosen bezüglich Blattrandkäfer) in drei aufeinander folgenden Anbaujahren eingemessen. GIS-verortete Anbaukonstellationen (Lage, Geometrie, ihre jew. Entfernungen untereinander, Saatzeit/Feldaufgang, Klima und Pflanzenphänologie), werden zusammen mit Befallsdaten als Buchten- & Knöllchenfraß an Bohne & Erbse (Blattrandkäfer), als Knospenschaden Erbse (Erbsengallmücke) und als Pflück- und Ernterückstellproben von Bohnen und Erbsen (Bohnenkäfer-, bzw. Erbsenkäfer), analysiert. Damit werden Befallskorrelationen mit a) der kürzesten Schlagentfernung (minimal distance) und b) dem prozentualen Vorjahres-Flächenanteile (CA-Index) innerhalb gestuften Radien um aktuelle Vorjahres-Körnerleguminosenflächen, berechnet und validiert. Die erhobenen Grunddaten dienen der Abschätzung von Ausbreitungsradien und der Eingrenzung befallskritischer Flächenabstände/Saattermine. Die abzuleitende, situationsbezogene Befallsvermeidungsstrategie ist als Entscheidungshilfe für ökologische und integrierte Praxisbetriebe nutzbar und kann Notwendigkeiten bzw. Einsparpotential bei Direktbekämpfungsmaßnahmen aufzeigen.