Drittmittelprojekt

Rechtspopulismus und organisierte Zivilgesellschaft: Vergleich von Entwicklung, Präsenz und Konflikten rechtspopulistischer Aktivitäten in organisierten zivilgesellschaftlichen Räumen (Rechtspopulismus und organisierte Zivilgesellschaft)



Details zum Projekt

Projektlaufzeit: 10/201809/2019



Zusammenfassung



Rechtspopulismus ist längst nicht
mehr nur Gegenstand der Bewegungs- und Parteienforschung, bzw. als
parteipolitisches Einstellungsphänomen relevant, sondern stellt die
Zivilgesellschaft als Ganzes vor neue Herausforderungen. In den vergangenen
Jahren sorgten rechtspopulistische Aktivitäten und Gruppen in
zivilgesellschaftlichen Arenen für mediale Aufmerksamkeit: So etwa die
Mobilisierungen von PEGIDA, das Werben „Alternativer Gewerkschaften“ um
Betriebsratssitze, die rassistischen Interventionen in der „Özil-Debatte“ im
Rahmen der Fußballweltmeisterschaft 2018 oder die Diskurse um die Einladung von
AfD-VertreterInnen zu den Kirchentagen. Diese Beispiele zeigen, dass die
aktuellen politischen Konfliktlinien – die mit dem Erstarken des
Rechtspopulismus verbunden sind – auch durch die Zivilgesellschaft verlaufen
und eine Herausforderung für eine offene Gesellschaft und die Demokratie
darstellen.



Das explorative Projekt zielt
einerseits darauf, eine erste systematische und vergleichende Betrachtung
rechtspopulistischer Aktivitäten in organisierten zivilgesellschaftlichen
Räumen (Arbeitswelt, Religion, Soziale Unterstützungssysteme, Sport und Kultur)
vorzunehmen und untersucht andererseits, welche
Reaktionsmuster seitens der jeweiligen Organisationen im Umgang mit diesen
Interventionen erkennbar sind.



Die Forschungsarbeit fußt methodisch auf einer
Kombination aus inhaltsanalytischen Auswertungen unterschiedlichen Materials
(u.a. Studien, Zeitungsartikeln, Handreichungen) sowie 40 leitfadengestützten,
qualitativen Experteninterviews mit VertreterInnen der untersuchten Felder,
wissenschaftlichen wie journalistischen BeobachterInnen sowie Akteuren des
Rechtspopulismus. Im Sinne des explorativen Erkenntnisinteresses zielt die
Methode auf die Erfassung subjektiver Einschätzungen, Deutungsmuster und Handlungsorientierungen
unter Berücksichtigung der (subsystem-)spezifischen Kontextbedingungen.

Zuletzt aktualisiert 2022-20-04 um 13:55