ohne Drittmittelfinanzierung
Untersuchung des Verhaltens bei der Eingliederung von Färsen in die Milchviehherde zur Ermittlung von Langzeiteffekten der Muttergebundenen Kälberaufzucht
Details zum Projekt
Projektlaufzeit: 2014–2015
Zusammenfassung
Die Auswirkungen von drei Aufzuchtbedingungen auf das Liegeverhalten
nach der Eingliederung von Färsen in die Milchviehherde und deren Produktivität
in der ersten Laktation wurden untersucht: (1) freier, (2) halbtägiger (06:45-18:00)
und (3) kein Mutterkontakt während der ersten neun Lebenswochen. Die Kälber mit
Mutterkontakt waren in Gruppen von 13 bzw. 11 Kühen und deren Kälbern im
Kuhstall gehalten und gesäugt worden (“Frei“: N=5, “Halb“: N=5). Die Tiere ohne
Mutterkontakt waren nach der Kalbung von der Mutter getrennt worden, waren eine
Woche in einem Einzeliglu und danach in Gruppen gehalten worden und hatten max.
2x3 L erwärmte Vollmilch pro Tag mit einem Nuckeleimer („Ohne“: N=9) erhalten.
In der 10. Lebenswoche waren die Mutterkontaktkälber auf Sichtkontakt von der
Mutter getrennt und an das Trinken aus dem Nuckeleimer gewöhnt worden. In der
11. Lebenswoche waren alle Kälber zusammen gruppiert und ab sofort gleich
behandelt worden, was schrittweises Absetzen von der Milch bis zur 13.
Lebenswoche beinhaltet hatte. Die herangewachsenen Färsen wurden 2-3 Melkzeiten
nach der Kalbung meist einzeln, in ein („Ohne“) bzw. drei Fällen (“Frei“) zu
zweit, abends in die 61-90 Tiere zählende Milchviehherde integriert. Bis auf
zwei „Ohne“-Tiere hatten alle während der Eingliederung Weidegang. Das
Liegeverhalten wurde mittels Datenloggern während der ersten 48 h ermittelt.
Danach wurden Körpergewicht, Widerristhöhe und Rumpfumfang der Tiere gemessen
und Erstkalbealter, Milchleistung bis zum 100. Laktationstag, durchschnittliche
Tagesmilchmenge der Gesamtlaktation, Laktationsdauer und Abgänge anhand der
Daten der Milchleistungsprüfung ermittelt. „Frei“ und „Halb“ unterschieden sich
nicht signifikant. In den zweiten 24 h nach der Eingliederung lagen
„Frei“-Tiere signifikant, „Halb“-Tiere tendenziell länger als „Ohne“-Färsen,
was auf eine verminderte Belastung der muttergebunden aufgezogenen Färsen durch
die Eingliederungssituation hinweist. Dabei verlängerte sich bei den „Frei“-
und „Halb“-Gruppen die Liegedauer von den ersten zu den zweiten 24 h nach der
Eingliederung durch häufigere Liegephasen. Dagegen verlängerte sich die
Liegedauer der „Ohne“-Tiere im Laufe der Zeit nur numerisch durch einen
signifikanten Anstieg der Liegephasenlänge bei gleich bleibend niedriger
Liegehäufigkeit. Weitere Effekte der
Aufzuchtbedingungen konnten nicht festgestellt werden.
Publikationen
2017 | |
2015 |