ohne Drittmittelfinanzierung
Großbetrieb und Landschaft im Wandel der Wirtschaftsweisen. Die hessische Domäne Frankenhausen und ihr Umland (18. bis 20. Jahrhundert)
Details zum Projekt
Projektlaufzeit: 10/2002–10/2004
Zusammenfassung
Seit die Universität Kassel im Jahr 1998 die Staatsdomäne Frankenhausen als Pächter übernahm, sind nicht nur Fragen des Öko-Landbaus stärker in das Interesse von Forschung und Lehre gerückt. Mit den historischen Formen des Wirtschaftens, Arbeitens und Lebens in Frankenhausen sowie dem Wandel der Landschaft beschäftigt sich seit Oktober 2002 das DFG-Projekt „Großbetrieb und Landschaft im Wandel der Wirtschaftsweisen. Die hessische Domäne Frankenhausen und ihr Umland (18. bis 20. Jahrhundert)”. Angesiedelt in den Fachbereichen Gesellschaftswissenschaften sowie Stadt- und Landschaftsplanung sollen in dem Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Heide Wunder, Prof. Dr. Jens Femming, Prof. Dr. Werner Trossbach und Dr.-Ing. Ilke Marschall Agrargeschichte und Landschaftsforschung zusammengeführt werden. Ausgangspunkt ist die These, dass es sich bei den Domänen um ländliche Betriebs- und Sozialformen sui generis handelte, die als Gravitationszentren über den engen Rahmen des eigentlichen Betriebes hinaus Vorbildcharakter besaßen. Die Beziehungen zwischen Landschaftsentwicklung und Wirtschaftsweisen stehen im Mittelpunkt des landschaftsgeschichtlichen Teilprojektes (Bearbeiterin Cindy Ermisch), die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse im Mittelpunkt des agrargeschichtlichen Teilprojektes (Bearbeiter Jochen Ebert). Letzteres soll nicht nur Aufschluss über die unterschiedlichen Lebenslagen und Lebensstile der auf der Domäne lebenden und arbeitenden Personen, sondern auch über den Ablauf von Modernisierungsprozessen im Agrarsektor zwischen unternehmerischem Handeln einerseits und staatlichen Reglementierungen andererseits geben. Beide Projekt verstehen sich als Pilotstudien, die Impulse versprechen sowohl für eine Typologie der Domänenwirtschaft, nicht zuletzt in Hinblick auf die Verhältnisse östlich der Elbe, die bislang bevorzugt zum Thema „agrarischer Großbetrieb” untersucht worden sind, als auch ? wegen ihrer Gegenwartsorientierung ? für aktuelle planerische Fragestellungen.