ohne Drittmittelfinanzierung
Die subjektive Bedeutung von Gewalthandeln junger Frauen mit Hafterfahrungen
Details zum Projekt
Projektlaufzeit: 02/2009–02/2010
Zusammenfassung
Das Verhältnis von Devianz und Geschlecht ist bisher ein wenig erforschtes Gebiet. Meist wird Gewalthandeln mit jungen Männern assoziiert, dies wird jedoch selten explizit benannt und noch seltener wird Gewalthandeln aus einer systematischen Geschlechterperspektive betrachtet. In der qualitativen Längsschnittstudie werden kulturell zugeschriebene Bilder von Weiblichkeit in Bezug auf Gewalt untersucht und in Beziehung gesetzt zu den Selbstentwürfen junger Frauen. Es werden themenzentrierte und biographische Interviews mit inhaftierten jungen Frauen geführt und die Bedeutung von Gewalt in Frauengefängnissen untersucht. Bei der Analyse des Verhältnisses zwischen Gewalt und Weiblichkeit im Kontext von Haft lassen sich folgende Fragen aufwerfen: Welche Hierarchien und Formen von Weiblichkeit existieren zwischen den jungen Frauen im Gefängnis? Wie wird Geschlecht in diesem spezifischen Kontext interaktiv ausgehandelt und hergestellt? Welche kulturellen Deutungsmuster von Gewalt lassen sich entdecken? Die Ergebnisse zu den kollektiven Deutungsmustern heranwachsender Frauen zu Gewalt im Gefängnis werden in einem nächsten Schritt in Beziehung zu den biographischen Konflikterfahrungen gesetzt. Dadurch lassen sich fruchtbare Erkenntnisse zum Zusammenhang von Devianz und Geschlecht gewinnen.