Externally funded project

PRIDS (Soziologie-Teilvorhaben PRIDS)



Abstract

Die digitale Transformation von Gesellschaften weltweit hat in den
letzten Jahren nicht nur weiter an Dynamik gewonnen, sondern auch immer
deutlicher spürbar globale Wirkungs- und Problemzusammenhänge
ausgebildet. In diesem Zuge treten ständig neue Technologien und damit
assoziierte Wissensformen („technoscience“) auf den Plan, zudem haben
sich in den letzten Jahren auch die Brennpunkte der
Transformationsdynamik verschoben. Wurde vor einigen Jahren noch über
Soziale Netzwerke im Internet gesprochen, so sind es heute v.a. die
praktisch allgegenwärtigen Systeme der Künstlichen Intelligenz (KI), die
im Zentrum des wissenschaftlichen, politischen, ökonomischen,
normativen und regulatorischen Interesses stehen. Während die
Möglichkeiten der ökonomischen Verwertung von KI-Systemen äußerst
vielversprechend scheinen, tun sich die Nationalstaaten nach wie vor
schwer, die mittlerweile weitgehend globalen Problemlagen konzertiert in
den Griff zu bekommen. Gleichzeitig setzt sich zunehmend die Annahme
durch, dass die datenökonomischen Möglichkeiten der algorithmisch
automatisierten, tief ins Private eingreifenden Verhaltensbeeinflussung
mittlerweile die Grundfesten der Selbstbestimmung – und damit
gleichzeitig der demokratischen Systeme – angreifen. Ein empirisches
Verständnis der (Privatheits-)Anforderungen, die sich an
demokratiefähige Systeme stellen, erweist sich vor diesem Hintergrund
für die Neuerfindung der Demokratie unter KI-Bedingungen als dringend
geboten.

Das Teilvorhaben „Demokratieentwicklung, Künstliche
Intelligenz und Privatheit“ verfolgt das Ziel, durch Initiierung eines
pluralistischen, kontroversen und ergebnisoffenen Austauschs zwischen
Akteursgruppen, die entweder am Design von KI-Systemen beteiligt oder
von den sozialen Konsequenzen dieser Systeme betroffen sind, die
Anforderungen empirisch zu ermitteln, die sich an demokratiefähige
KI-Systeme stellen.

Das Teilprojekt ist integriert in das vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte
interdisziplinäre Verbundprojekt „Privatheit, Demokratie und
Selbstbestimmung im Zeitalter von KI und Globalisierung“ (PRIDS), an dem
neben der Soziologie die Disziplinen Ethik/Philosophie, Ökonomik,
Psychologie und Rechtswissenschaft sowie Expert*innen aus dem
Datenschutz-Bereich beteiligt sind.


Last updated on 2023-23-11 at 10:18