Beitrag in einem Sammelband

Die Versorgungssituation zur Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs im Krankenhaussektor in Deutschland



Details zur Publikation
Autor(inn)en:
Hollederer, A.
Herausgeber:
Gostomzyk, Johannes; Hollederer, Alfons
Verlag:
ecomed MEDIZIN
Verlagsort / Veröffentlichungsort:
Landsberg

Publikationsjahr:
2024
Seitenbereich:
XI–2, 1-12
Buchtitel:
Angewandte Sozialmedizin: Handbuch für Weiterbildung und Praxis
Bandnr.:
Erg.Lfg. 03/2024
ISBN:
978-3-609-76900-4


Zusammenfassung, Abstract

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet die medizinische Versorgung bei Schwangerschaftsabbrüchen als eine große Herausforderung für die Öffentliche Gesundheit. Von Bedeutung ist die Zugänglichkeit in die Gesundheitsversorgung. In Deutschland ist über die medizinische Versorgungssituation speziell im Krankenhaussektor relativ wenig bekannt. Die Bundesstatistik zeigt eine kontinuierliche Abnahme der Zahl der Schwangerschaftsabbrüche von 1996 bis 2021 in Deutschland. Mit dem Ende der Covid-19-Pandemie wird ein leichter Anstieg ermittelt. Für die Gesundheitsversorgung ist auch das Verhältnis zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor von Bedeutung. Die Analysen zeigen, dass es große Unterschiede in den Versorgungsstrukturen zwischen den Bundesländern und insbesondere im Ost-West-Vergleich gibt. In Brandenburg fand die Hälfte der Schwangerschaftsabbrüche in Krankenhäusern in 2022 statt, wohingegen in Berlin 96 % der Eingriffe in gynäkologischen Praxen erfolgten. Ein Nord-Süd-Gefälle besteht bei der Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche pro 10.000 Frauen. In Bayern und Baden-Württemberg ist sie am niedrigsten. Eine weitere Datenquelle sind die gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätsberichte der Krankenhäuser. Sie informieren über die Strukturen und Fachabteilungen, die Leistungsangebote und Behandlungsergebnisse. Auf dieser Datengrundlage werden Ergebnisse einer Bestandsanalyse der Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2019 berichtet. Eine Gegenüberstellung mit der Bundesstatistik identifiziert jedoch außerordentliche Diskrepanzen. Es werden Implikationen für die Wissenschaft, Qualitätsberichterstattung und Beratungspraxis abgeleitet.



Schlagwörter
Krankenhäuser


Autor(inn)en / Herausgeber(innen)

Zuletzt aktualisiert 2024-02-06 um 23:21