Contribution in edited book
Kinderschutz im Krankenhaussektor: Entwicklungen der (Verdachts-)Fälle und Fallkonferenzen
Publication Details
Authors: | Hollederer, A. |
Editor: | Gostomzyk, Johannes; Hollederer, Alfons |
Publisher: | ecomed MEDIZIN |
Place: | Landsberg |
Publication year: | 2024 |
Pages range : | IX–6, S. 1–13 |
Book title: | Angewandte Sozialmedizin: Handbuch für Weiterbildung und Praxis |
ISBN: | 978-3-609-76906-6 |
URN / URL: |
Die Anzahl der gemeldeten Kindeswohlgefährdungen nimmt in Deutschland stark zu. Der Kinderschutz gewinnt daher an Bedeutung. Eine AWMF S3+ Kinderschutzleitlinie wurde als Grundlage erstellt. Die Kinderschutzstrukturen sind jedoch in der Praxis heterogen und die Qualität unterschiedlich. Zu einem qualitativ hochwertigen kinderschutzmedizinischen Konzept zählen verschiedene Bausteine wie die Implementierung von Kinderschutzgruppen. Im Krankenhaussektor haben sich die Rahmenbedingungen für die komplexe Diagnostik zum Kinderschutz verbessert. Spezifisch protokollierte Fallkonferenzen werden finanziert. Das Besondere an ihrer Konzeption ist der umfassende multiprofessionelle und interdisziplinäre Ansatz. Dafür ist eine interne und externe Vernetzung, die Kooperation sowie die Sektoren übergreifende Zusammenarbeit insbesondere mit der Kinder- und Jugendhilfe wichtig. Die Routinedaten ermöglichen einen deutschlandweiten Überblick. Nach der DRG-Statistik 2021 wurde ein neuer Höchststand von 2.248 (Verdachts-)Fällen von Kindeswohlgefährdungen in den Krankenhäusern über die OPS-Ziffer 1-945 dokumentiert. Bei 1.048 dieser (Verdachts-)Fälle schloss sich eine spezifische protokollierte Fallkonferenz an die Diagnostik an. Daneben wurde nach der DRG-Statistik bei 1.388 Kindern die Nebendiagnose T74 „Missbrauch von Personen“ im Jahr 2022 gestellt. Es gilt den Kinderschutz im Gesundheitssystem in Deutschland noch stärker zu verankern.
Keywords
Fallkonferenz, Kindeswohlgefährdung, Krankenhäuser, Medizinischer Kinderschutz