Teil I thematisiert die Materialmodellierung von Gewebewerkstoffen. Gewebemembranen weisen aufgrund ihres herstellungsbedingten Aufbaus aus gekreuzten Fäden, die in eine schützende Beschichtung eingebettet sind, ein ausgeprägt nichtlineares Spannungs-Dehnungsverhalten auf. Mit üblicherweise verwendeten phänomenologischen Materialmodellen, wie linear-elastischen, orthotropen Modellen, kann das komplexe Verformungsverhalten lediglich stark vereinfacht abgebildet werden. Eine adäquatere Modellbildung gelingt stattdessen unter Heranziehung des strukturierten Aufbaus von Geweben auf der Mesoebene. Im Rahmen des vorliegenden Beitrags wird ein bereits in der Literatur verwendetes Mikrostrukturmodell herangezogen, erweitert und mittels Lösung eines inversen Problems der Parameteridentifikation auf Messdaten eines biaxialen Zugversuchs angepasst.