Aufsatz in einer Fachzeitschrift
Kinder als Akteure und Adressaten? – Praxistheoretische Überlegungen zur Konstitution von Akteuren und (Schüler-) Subjekten
Details zur Publikation
Autor(inn)en: | Eckermann, T.; Heinzel, F. |
Publikationsjahr: | 2015 |
Zeitschrift: | Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation |
Seitenbereich: | 25-38 |
Jahrgang/Band : | 35 |
ISSN: | 1436-1957 |
In der neueren sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung hat sich seit
den 1980er Jahren das Konzept vom "Kind als sozialer Akteur" etablieren
können. Vor diesem theoretischen Hintergrund finden Kinder nicht
einfach eine ´fertige´ gesellschaftliche Wirklichkeit vor, an die sie
sich als passive Sozialisationsobjekte zu assimilieren haben. Vielmehr
sind "Kinder als soziale Akteure" immer schon an der Hervorbringung
dieser gesellschaftlichen Wirklichkeit aktiv beteiligt. Damit wird dem
"Kind als sozialem Akteur" - im Sinne des Agency-Konzepts - eine
Handlungsbefähigung bzw. -wirksamkeit attestiert, die allerdings im
Hinblick auf ihre konkrete theoretische Fundierung nebulös zu bleiben
scheint. Genau an diesem Ausgangspunkt knüpft der vorliegende Beitrag
an. Mithilfe einer praxistheoretischen Forschungsper-spektive soll in
den Blick genommen werden, wie Prozesse der Akteurs- und
Subjektkonstitution auf Ebene des Schülerhandelns sowohl theoretisch
als auch empirisch aufgeschlossen werden können. Dabei wird
argumentiert, dass die Agency von Kindern nicht als quasi
naturgegeben´ vorausgesetzt werden kann, sondern stets eingebunden ist
in eine dynamische soziale Praxis, in der die Akteure qua
Adressierungspraktiken ihre Handlungsmächtigkeit immer wieder aufs Neue
interaktiv hervorbringen und konfigurieren.
Schlagwörter
children as social actors, practice theory, processes of subject constitution