Aufsatz in einer Fachzeitschrift
Wie beeinflusst der Karrierehintergrund die Public Service Motivation und das Selbstverständnis von Spitzenbeamten? Eine empirische Analyse am Beispiel der Kanzlerinnen und Kanzler an deutschen Hochschulen
Details zur Publikation
Autor(inn)en: | Veit, S.; Hüther, O. |
Veröffentlichungsstatus: | Im Druck / online vorab veröffentlicht |
Abkürzung der Fachzeitschrift: | dms |
ISSN: | 1865-7192 |
eISSN: | 2196-1395 |
Der Beitrag untersucht, welche Veränderungen sich
im Zuge der am New Public Management (NPM)
orientierten Reformen im Hochschulsektor in
Deutschland hinsichtlich der sozio- und berufsdemographischen
Eigenschaften der Hochschulkanzlerinnen
und -kanzler ergeben haben und inwiefern
sich die Public Service Motivation (PSM) und
das Selbstverständnis der Amtsinhaber und Amtsinhaberinnen
abhängig von der beruflichen Sozialisation
unterscheiden. Empirische Basis des Beitrages
sind zwei repräsentative Befragungen von Kanzlerinnen
und Kanzlern an deutschen Hochschulen aus
den Jahren 2008 und 2015. Im Ergebnis zeigt sich,
dass die Hochschulreformen zwar nicht zu einer verstärkten
Rekrutierung Externer – also von Personen,
die bisher hauptsächlich außerhalb der öffentlichen
Verwaltung tätig waren – geführt haben, aber die
heutigen Kanzlerinnen und Kanzler zunehmend einen
Erfahrungsmix aus Verwaltung und Privatwirtschaft
mitbringen. Weiterhin ist hervorzuheben, dass
die erwarteten Effekte der beruflichen Sozialisation
auf die PSM zwar in der Tendenz erkennbar sind, die
Unterschiede zwischen Amtsinhabern bzw. Amtsinhaberinnen
mit einem rein privatwirtschaftlichen
Hintergrund und solchen mit einer reinen Verwaltungskarriere
aber überraschend gering sind. Im
Hinblick auf das Selbstverständnis zeigen sich hingegen
deutlichere Effekte des beruflichen Sozialisations-
und Rekrutierungshintergrundes. Diese schlagen
sich in der stärkeren oder schwächeren Akzentuierung
verschiedener Aufgaben des Amtes nieder.