Dissertation
Die Wirkung von enttäuschten Mitarbeitererwartungen an Personalführung - Attributionstheoretische Effekte und Handlungskonsequenzen
Details zur Publikation
Autor(inn)en: | Seele, H. |
Auflage: | 1 |
Verlag: | Springer Gabler |
Verlagsort / Veröffentlichungsort: | Wiesbaden |
Publikationsjahr: | 2016 |
Seitenbereich: | TBD |
ISBN: | 3658146176 |
Zusammenfassung, Abstract
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von enttäuschten Führungserwartungen auf Seiten von Geführten. Auf der kognitiven Ebene werden die Enttäuschungswahrnehmungen erfasst und differenziert. Anschließend werden sie mit Handlungskonsequenzen in Verbindung gebracht und eine attributionstheoretische Wirkung wird hergeleitet und diskutiert. In der Einleitung wird aufgezeigt, inwiefern sich die aus der Praxis motivierte Problemstellung einer nur teilweise gelungenen Führungsanerkennung durch einen Mitarbeiter in Diskussionsstränge der Führungsforschung einordnen lässt. Dabei wird das Problem als ein Gegenstand der kognitiven Führungsforschung präsentiert und eine entsprechende Forschungsfrage zur Zielsetzung der Arbeit entwickelt. Das erste Kapitel schließt mit einem Überblick über den Aufbau und Ablauf der Arbeit. Kapitel zwei befasst sich mit dem theoretischen Bezugsrahmen der Arbeit und präsentiert den entsprechenden Stand der Forschung, um diesen anschließend zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen. Zuerst wird der Erwartungsbegriff im Allgemeinen diskutiert und durch soziologische Ansätze spezifiziert. Darauf aufbauend erfolgt eine Einordnung des Erwartungsbegriffes in die kognitive Führungsforschung. Dabei wird die Bildung von Führungserwartungen anhand der impliziten Führungstheorien vorgestellt. Die anschließende Verwendung dieser Erwartungen wird in Teilen im Rahmen der LMX-Forschung behandelt, vor allem aber im Rahmen der geführtenzentrierten Attributionstheorie zur Möglichkeit der Entstehung von Erwartungsenttäuschungen. Am Ende das Kapitels wird aufgezeigt, dass es einige offene Fragen bezüglich der Differenzierung von Erwartungen, der Verknüpfung von enttäuschten Erwartungen mit Handlungskonsequenzen und der attributionstheoretischen Wirkung in Form von Abstufungen zwischen kompletter Führungsablehnung und Anerkennung gibt. Dadurch wird der Bedarf einer empirischen Untersuchung offengelegt. Im dritten Kapitel wird zuerst das empirische Design vorgestellt und die zugehörigen Entscheidungen werden ausführlich erläutert. Das qualitative Design zeichnet sich durch zwei Studien, einer Prototypen- (Einzelinterviews) und einer Führungsbeziehungsstudie (Fallstudien mit Tagebüchern und Interviews) aus. Die Ergebnisse werden anhand von Abbildungen, Zitaten und Literaturbezügen vorgestellt und argumentativ reflektiert. Im Bereich der Erwartungsenttäuschungen entstanden die theoretischen Dimension der „persönlichen Beziehung“, der „strukturellen Führung“ und des „situativen Führungsverhaltens“. Für die Handlungskonsequenzen werden die Dimensionen „Investition in die Beziehung“, „Konfrontation“ und „Rückzug/Desinvestition“ vorgestellt. Kapitel vier diskutiert die empirischen Ergebnisse und postuliert ein differenziertes Modell der Führungsattribution als zentrales Ergebnis. Dieses verbindet die Dimensionen der Erwartungsenttäuschungen mit denen der Handlungskonsequenzen auf Basis der Daten, sowie einer Einbeziehung relevanter Literatur und empirischer Befunde. Dadurch wird ein direkter Beitrag zur Führungsforschung in Form einer Weiterentwicklung der geführtenzentrierten Attributionstheorie geleistet. Zusätzlich zu dem Modell werden Forschungspropositionen aufgestellt und praktische Implikationen, sowie die Güte und die Limitationen der Studie, diskutiert. Die Arbeit schließt mit einer zusammenfassenden Schlussbetrachtung in Kapitel fünf, in der auch ein Ausblick auf mögliche Anschlussforschung skizziert wird.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von enttäuschten Führungserwartungen auf Seiten von Geführten. Auf der kognitiven Ebene werden die Enttäuschungswahrnehmungen erfasst und differenziert. Anschließend werden sie mit Handlungskonsequenzen in Verbindung gebracht und eine attributionstheoretische Wirkung wird hergeleitet und diskutiert. In der Einleitung wird aufgezeigt, inwiefern sich die aus der Praxis motivierte Problemstellung einer nur teilweise gelungenen Führungsanerkennung durch einen Mitarbeiter in Diskussionsstränge der Führungsforschung einordnen lässt. Dabei wird das Problem als ein Gegenstand der kognitiven Führungsforschung präsentiert und eine entsprechende Forschungsfrage zur Zielsetzung der Arbeit entwickelt. Das erste Kapitel schließt mit einem Überblick über den Aufbau und Ablauf der Arbeit. Kapitel zwei befasst sich mit dem theoretischen Bezugsrahmen der Arbeit und präsentiert den entsprechenden Stand der Forschung, um diesen anschließend zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen. Zuerst wird der Erwartungsbegriff im Allgemeinen diskutiert und durch soziologische Ansätze spezifiziert. Darauf aufbauend erfolgt eine Einordnung des Erwartungsbegriffes in die kognitive Führungsforschung. Dabei wird die Bildung von Führungserwartungen anhand der impliziten Führungstheorien vorgestellt. Die anschließende Verwendung dieser Erwartungen wird in Teilen im Rahmen der LMX-Forschung behandelt, vor allem aber im Rahmen der geführtenzentrierten Attributionstheorie zur Möglichkeit der Entstehung von Erwartungsenttäuschungen. Am Ende das Kapitels wird aufgezeigt, dass es einige offene Fragen bezüglich der Differenzierung von Erwartungen, der Verknüpfung von enttäuschten Erwartungen mit Handlungskonsequenzen und der attributionstheoretischen Wirkung in Form von Abstufungen zwischen kompletter Führungsablehnung und Anerkennung gibt. Dadurch wird der Bedarf einer empirischen Untersuchung offengelegt. Im dritten Kapitel wird zuerst das empirische Design vorgestellt und die zugehörigen Entscheidungen werden ausführlich erläutert. Das qualitative Design zeichnet sich durch zwei Studien, einer Prototypen- (Einzelinterviews) und einer Führungsbeziehungsstudie (Fallstudien mit Tagebüchern und Interviews) aus. Die Ergebnisse werden anhand von Abbildungen, Zitaten und Literaturbezügen vorgestellt und argumentativ reflektiert. Im Bereich der Erwartungsenttäuschungen entstanden die theoretischen Dimension der „persönlichen Beziehung“, der „strukturellen Führung“ und des „situativen Führungsverhaltens“. Für die Handlungskonsequenzen werden die Dimensionen „Investition in die Beziehung“, „Konfrontation“ und „Rückzug/Desinvestition“ vorgestellt. Kapitel vier diskutiert die empirischen Ergebnisse und postuliert ein differenziertes Modell der Führungsattribution als zentrales Ergebnis. Dieses verbindet die Dimensionen der Erwartungsenttäuschungen mit denen der Handlungskonsequenzen auf Basis der Daten, sowie einer Einbeziehung relevanter Literatur und empirischer Befunde. Dadurch wird ein direkter Beitrag zur Führungsforschung in Form einer Weiterentwicklung der geführtenzentrierten Attributionstheorie geleistet. Zusätzlich zu dem Modell werden Forschungspropositionen aufgestellt und praktische Implikationen, sowie die Güte und die Limitationen der Studie, diskutiert. Die Arbeit schließt mit einer zusammenfassenden Schlussbetrachtung in Kapitel fünf, in der auch ein Ausblick auf mögliche Anschlussforschung skizziert wird.