Bericht einer Institution, Forschungsbericht, Working Paper
Anwendung natürlich vorkommender Gegenspieler der Kohlmottenschildlaus (KMSL) in Kohlgemüse im kombinierten Einsatz mit Kulturschutznetzen
Details zur Publikation
Autor(inn)en: | Schultz, B.; Zimmermann, O.; Liebig, N.; Wedemeyer, R.; Leopold, J.; Rademacher, J.; Katz, P.; Rau, F.; Saucke, H. |
Publikationsjahr: | 2010 |
Seitenbereich: | TBD |
URN / URL: |
Zusammenfassung, Abstract
Ziel des Verbundvorhabens war die Erarbeitung einer kombinierten Regulierungsstrategie für die Kohlmottenschildlaus Aleyrodes proletella in Ökologischem Kohlgemüse, mit den zwei Ansatzpunkten Kulturschutznetz {&} natürlichen Gegenspielern. Das sofortige Abdecken von Rosenkohl mit feinmaschigem Kulturschutznetz (0,8 x 0,8mm) ab dem Verpflanzen bis Ende Oktober erzielte durchgängig 77{\%} Befallssenkung in der Hauptbefallsphase im September. Aufdecken der Netze für mechanische Unkrautbekämpfung bildet ein kritisches Zeitfenster für Initialbefall. Verzicht auf Hacken durch Anwendung einer biologisch abbaubaren Mulchfolie brachte allerdings keinen zusätzlichen Regulationserfolg. Die unter Netz eingesetzte Schlupfwespe Encarsia tricolor und der Marienkäfer Clitostethus arcuatus wurden von der Katz Biotech AG bezogen. Stetige Qualitätskontrollen und der Erarbeitung von Kenndaten zum eingesetzten Zuchtstamm von E. tricolor ermöglichten erste erfolgreiche Anpassungen im Produktionsverfahren. Im Parzellenversuch stimmten verschiedene Dosierungsstufen von E. tricolor mit den Wiederfundraten im Feld und dem jeweiligen Parasitierungsgraden gut überein. Die anfänglich schwachen Parasitierungswerte 2007/08 lie{ß}en sich in 2009 auf bis zu 33{\%} steigern. Letzteres Parasitierungsergebnis unter Netz war befallssenkend, mit 23{\%} Mehrertrag (+23dt/ha) gegenüber der Vergleichsvariante. C. arcuatus erwies sich in 2007/2008 als Nutznie{ß}er hoher Schädlingsdichten mit unzureichendem Regulationspotential und wurde deshalb in 2009 nicht weiter eingesetzt. Auf Praxisflächen mit Punktfreilassungen von E. tricolor lag die Parasitierung 2008/09 um bis zu 50{\%} höher als in der Referenz ohne Freilassung. In 2009 wurde durch zeitlich vorverlegte Erstfreilassungen eine deutliche Befallreduktion von knapp 60{\%} erzielt. Bezüglich des Einsatzes von E. tricolor wurden wesentliche Meilensteine (Etablierungsfähigkeit, Regulierungseffekt, ertragswirksame Feldeffizienz) erfolgreich abgedeckt Es besteht aber weiterer Untersuchungsbedarf hinsichtlich des Optimierungsspielraums bei Freilassungstermin, -intervall und -menge.
Ziel des Verbundvorhabens war die Erarbeitung einer kombinierten Regulierungsstrategie für die Kohlmottenschildlaus Aleyrodes proletella in Ökologischem Kohlgemüse, mit den zwei Ansatzpunkten Kulturschutznetz {&} natürlichen Gegenspielern. Das sofortige Abdecken von Rosenkohl mit feinmaschigem Kulturschutznetz (0,8 x 0,8mm) ab dem Verpflanzen bis Ende Oktober erzielte durchgängig 77{\%} Befallssenkung in der Hauptbefallsphase im September. Aufdecken der Netze für mechanische Unkrautbekämpfung bildet ein kritisches Zeitfenster für Initialbefall. Verzicht auf Hacken durch Anwendung einer biologisch abbaubaren Mulchfolie brachte allerdings keinen zusätzlichen Regulationserfolg. Die unter Netz eingesetzte Schlupfwespe Encarsia tricolor und der Marienkäfer Clitostethus arcuatus wurden von der Katz Biotech AG bezogen. Stetige Qualitätskontrollen und der Erarbeitung von Kenndaten zum eingesetzten Zuchtstamm von E. tricolor ermöglichten erste erfolgreiche Anpassungen im Produktionsverfahren. Im Parzellenversuch stimmten verschiedene Dosierungsstufen von E. tricolor mit den Wiederfundraten im Feld und dem jeweiligen Parasitierungsgraden gut überein. Die anfänglich schwachen Parasitierungswerte 2007/08 lie{ß}en sich in 2009 auf bis zu 33{\%} steigern. Letzteres Parasitierungsergebnis unter Netz war befallssenkend, mit 23{\%} Mehrertrag (+23dt/ha) gegenüber der Vergleichsvariante. C. arcuatus erwies sich in 2007/2008 als Nutznie{ß}er hoher Schädlingsdichten mit unzureichendem Regulationspotential und wurde deshalb in 2009 nicht weiter eingesetzt. Auf Praxisflächen mit Punktfreilassungen von E. tricolor lag die Parasitierung 2008/09 um bis zu 50{\%} höher als in der Referenz ohne Freilassung. In 2009 wurde durch zeitlich vorverlegte Erstfreilassungen eine deutliche Befallreduktion von knapp 60{\%} erzielt. Bezüglich des Einsatzes von E. tricolor wurden wesentliche Meilensteine (Etablierungsfähigkeit, Regulierungseffekt, ertragswirksame Feldeffizienz) erfolgreich abgedeckt Es besteht aber weiterer Untersuchungsbedarf hinsichtlich des Optimierungsspielraums bei Freilassungstermin, -intervall und -menge.