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Studieren mit länger andauernden Erkrankungen - Nachteilsausgleiche in Prüfungen, Fachveranstaltung des Deutschen Studentenwerks - Teil II: Ausgleichsfähigkeit von Auswirkungen länger andauernder Erkrankungen
Publication Details
Authors: | Dittmann, R. |
Publisher: | Deutsche Vereinigung für Rehabilitation DVfR |
Place: | Heidelberg |
Publication year: | 2021 |
Journal: | Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht |
Pages range : | TBD |
Volume number: | 2021 |
URN / URL: |
Studierende mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen können einen
Anspruch auf Nachteilsausgleich bei der Absolvierung von Prüfungen
haben, wodurch ein wirksamer Abbau von Barrieren im Studium möglich ist.
Mit Verweis auf Entscheidungen aus den Jahren 1968 und 1985 werden
Nachteilsausgleiche allerdings häufig ohne Einzelfallprüfung abgelehnt,
obwohl es seitdem wichtige rechtliche Weiterentwicklungen gab. Vor
diesem Hintergrund hat das Deutsche Studentenwerk im Oktober 2020 eine
digitale Fachtagung veranstaltet, um das Thema Nachteilsausgleiche für
Studierende mit längeren Erkrankungen aus verschiedenen Perspektiven zu
diskutieren.
In diesem Beitrag wird über den Vortrag von Prof. Dr. Manfred Oster
(Arzt und Psychologe, Hochschule Mannheim) berichtet, der seine
Überlegungen zur Ausgleichsfähigkeit von Auswirkungen länger andauernder
Erkrankungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit vorstellte.
Er hob hervor, dass es eine Vielzahl von kognitiven Funktionen sowie
eine Vielzahl von Ursachen für ihre Einschränkungen gebe und allein aus
einer Diagnose keine eingeschränkte Studierfähigkeit abgeleitet werden
könne. Liegt eine kognitiv eingeschränkte Leistungsfähigkeit vor, sei im
Einzelfall zu prüfen, ob sie dem Erbringen von Prüfungsleistungen
grundsätzlich entgegensteht. Anderenfalls kommen formale und
einschränkungsspezifische Ausgleichsmöglichkeiten in Betracht, von denen
er einige vorstellt. Im Ergebnis sieht Oster sowohl die Hochschulen wie
auch die betroffenen Studierenden in der Verantwortung geeignete
Möglichkeiten zum Nachteilsausgleich zu finden.