ohne Drittmittelfinanzierung
Die Architektur der Ausstellung. Verortungen der documenta in Kassel 1955–2017.
Details zum Projekt
Projektlaufzeit: 01/2022–10/2025
Zusammenfassung
Das Forschungsvorhaben betrachtet die fortwährend veränderte Verortung der documenta im Stadtraum Kassels, die auffälligstes durchgehendes Gestaltungselement der Ausstellungsreihe ist und zugleich als beispielhaft für eine allgemeine Tendenz gelten kann: Kunstausstellungen und speziell periodische Formate manifestieren sich zunehmend in Form von Einschreibungen in eine Reihe häufig sehr unterschiedlicher Orte, die den etablierten Kanon von Ausstellungsräumen erweitern. Die hier entwickelte Auseinandersetzung mit der Form historischer Ausstellungen und deren Vergleich betrachtet die Verortungen der documenta in Kassel zwischen 1955 und 2017. Die Untersuchung widmet sich der veränderlichen Gestalt des Formats und den Prozessen der Formbildung in der Organisation existierender Räume. Das Anliegen der Arbeit ist es, die fortwährend veränderte Form der documenta und die an den Verortungen ersichtlich werdenden Verschiebungen in der kuratorischen Praxis nachvollziehbar zu machen. Mit der Befragung des Ausstellens im Gefundenen wird das Augenmerk darauf gelenkt, dass die documenta ihre Form in ihrer sukzessiv veränderten räumlichen Anlage und damit in der Stadt findet. Trotz der vermehrten Beforschung der Ausstellungsreihe documenta in den Ausstellungsstudien ist die gebaute Umwelt als Material der Rahmung des Ausstellungsereignisses und die hierbei entwickelte Form der Gestaltung der Ausstellung ein kaum berücksichtigtes Forschungsfeld, das für wissenschaftliche Auseinandersetzungen sowohl in den Disziplinen Städtebau und Architektur als auch für Kunstwissenschaft und Ausstellungsstudien von großer Bedeutung ist, da die spezifisch eingerichteten Verortungen von Kunst die Potentiale des baulichen Bestands und die hierin verdinglichten Realitäten der Gegenwart für das Vermitteln von Kunst ausloten.
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