Beitrag in einem Sammelband
Verhalten von Rindern beim Erleben der teilmobilen Schlachtung eines Herdenmitglieds mittels Kugelschuss auf der Weide oder Bolzenschussbetäubung am Stall
Details zur Publikation
Autor(inn)en: | Zipp, K.; Schafmeister, P.; Berberich, C.; Wolter, S.; Knierim, U. |
Herausgeber: | KTBL |
Verlag: | KTBL |
Verlagsort / Veröffentlichungsort: | Darmstadt |
Publikationsjahr: | 2024 |
Seitenbereich: | 151-160 |
Buchtitel: | Aktuelle Arbeiten zur artgemäßen Tierhaltung 2024 |
Bei der teilmobilen Schlachtung von Rindern in Haltungsbetrieb werden die Tiere in der Regel mit Sichtkontakt oder in der Herde geschlachtet. Dies könnte sich auf das das Tierwohl der Herdenmitglieder auswirken. In der vorliegenden Untersuchung wurde auf einem Betrieb mit Kugelschuss auf der Weide (N=11) und einem Betrieb mit Schlachtung mit Bolzenschussbetäubung beim Stall (N=12) das Verhalten der Herde zwei Minuten vor und vier Minuten nach dem Schuss per Videoauswertung verglichen. Es gab Hinweise für eine kurze Schreckreaktion der Herdenmitglieder in Form von vermehrtem „Rückwärtsgehen“ (Bolzenschuss) und „schnellem Wegdrehen“ (Kugelschuss) unmittelbar nach dem Schuss. Jedoch zeigte ein Teil der Herden auch Fressen oder Wiederkäuen nach dem Schuss, was auf eine eher kurze und geringe Belastungssituation hinweist. Da die Tiere jedoch im Durchschnitt 53% der beobachteten Zeit beim Kugelschuss und 25% beim Bolzenschuss die „Schlachtung beobachteten“ und dieses Verhalten nicht eindeutig interpretiert werden kann, sind weitere Erhebungen anzuraten, die einen längeren Beobachtungszeitraum umfassen und das Verhalten differenzierter erfassen.